Eine Blume als Eiweißquelle

Lupinen zieren jeden Garten und blühen auch an kargen Autobahnböschungen oder im Gebirge. Aber wussten Sie, dass man die Samen der Lupinen auch essen kann? Bisher war die Lupine als landwirtschaftliche Nutzpflanze relativ unbekannt. Doch seit einiger Zeit werden Lupinen in Deutschland als Hülsenfrucht angebaut.

Wunderschöne Lupinen auf einem Feld

Alternative Nahrungsquelle für Tier und Mensch

Ursprünglich stammen die Lupinen aus Südamerika. Seit 3000 Jahren werden sie in Europa als Nahrung für Tiere und auch für den Menschen angebaut. Nachdem die Erträge der Lupinen auf dem Acker unterhalb deren von Getreide und Raps liegen, hält sich der Anbau jedoch in Grenzen. Auch als Futtermittel werden Lupinen in der konventionellen Landwirtschaft nicht eingesetzt, weil importiertes Soja günstiger ist. Für Ökobetriebe stellen sie jedoch einen Glücksfall dar, denn Ökobetriebe müssen die Hälfte ihrer Futtermittel selbst erzeugen. Da passt die eiweißreiche Lupine gut ins Konzept. Vor allem ist sie im Gegensatz zu importiertem Mais und Soja gentechnikfrei. Lupinen verbessern zudem die Bodenqualität, denn die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln binden Stickstoff und machen so künstliche Düngung überflüssig.

Gute Eiweißquelle für Vegetarier und Veganer

Die Hülsenfrucht der Lupine enthält etwa 40 Prozent Eiweiß, darunter alle essentiellen Aminosäuren, außerdem wichtige Mineralien und jede Menge Ballaststoffe. Dabei sind Lupinensamen frei von Cholesterin, kalorienarm und enthalten auch wenig harnsäurebildende Purine. Deshalb ist die Hülsenfrucht der Lupine besonders für Menschen mit Gicht eine interessante Eiweißalternative. Die Hülsenfrucht ist auch glutenfrei und deshalb die daraus hergestellten Produkte eine Alternative bei Glutenunverträglichkeit. Lupinen sind vom Eiweißgehalt vergleichbar mit Soja. Allerdings enthält die Lupine im Gegensatz zu Soja keine Phytoöstrogene. Pytoöstrogene sind hormonähnliche Inhaltsstoffe, die für Frauen in den Wechseljahren Vorteile bringen sollen. Allerdings wird deren Wirkung auf die Gesundheit nicht nur positiv bewertet.

Angebote für den Konsumenten

Bis in den Supermarkt oder Discounter hat es die Lupine noch nicht geschafft. Aber in den Reformhäusern kann man zwischen unterschiedlichen Produkten wählen. Lupinen werden als Lupino ähnlich wie Tofu angeboten. Auch Bratlinge oder Lupinenmehl sind zu finden. Besonders glutenfreie Kekse, Brot oder Fertigteig enthalten oft Lupinenmehl. Es kann also durchaus sein, dass Sie lupinenhaltige Produkte bereits gegessen haben, ohne es zu wissen. Besonders in Frankreich sind Lupinenkerne auch als Nascherei sehr beliebt. Neugierig geworden? Dann einfach einmal ausprobieren.

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