Gelenke brauchen Bewegung, Calcium und Magnesium – aber keine Milch

Mediziner sind sich heute einig: Durch die richtige Ernährung und Lebensweise können wir unsere Selbstheilungskräfte aktivieren und so auch unsere Gelenke gesund erhalten. Bei allen Gelenkerkrankungen spielt der Gelenkknorpel eine Schlüsselrolle. Schmerzen entstehen dann, wenn der Verschleiß von Knorpelgewebe durch die Regenerationsfähigkeit des Körpers nicht mehr aufgefangen werden kann. Die Selbstheilungskraft des Gelenkes besteht in der Fähigkeit, Knorpelaufbausubstanzen nachzubilden beziehungsweise Knorpeldefekte zu schließen. Der Körper ist zu dieser Regeneration in der Lage, wenn wir für eine optimale Nährstoffversorgung sorgen.

Junge Frau joggt auf einem Waldweg

Besonderheit des Knorpelgewebes

Im Gegensatz zu den meisten Körpergeweben enthält der Knorpel keine Blutgefäße. Das bedeutet, dass eine Nährstoffversorgung des Knorpels über den Blutweg unmöglich ist. Stattdessen werden die Nährstoffe durch die Gelenkflüssigkeit zugeführt, die den Knorpel im Gelenkspalt umspült. Das funktioniert folgendermaßen: Bei Entlastung des Gelenkes saugt sich der Knorpel wie ein Schwamm mit Gelenkflüssigkeit voll und nimmt dabei die darin enthaltenen Nährstoffe auf. Bei Belastung des Gelenkes wird dieser „Schwamm“ samt den Stoffwechsel-Abfallprodukten wieder ausgepresst. Aus diesem Grund ist regelmäßige Bewegung unerlässlich für die Gesunderhaltung des Knorpels. Nur durch die Gelenkbewegung, die für einen ständigen Zu- und Abfluss von Gelenkflüssigkeit sorgt, wird die optimale Nährstoffversorgung gewährleistet.

Diese Nährstoffe brauchen Ihre Gelenke

Neben Eiweiß- und Zuckerbausteinen spielen Calcium, Magnesium und Vitamin D eine übergeordnete Rolle. Hochwertige Kohlenhydrate und Nahrungsmittel mit einem hohen Mineral- und Vitamingehalt sind deshalb für gesunde Gelenke unerlässlich. Das können Nüsse und Samen, Vollkornreis und Vollkorngetreide, Gemüse und Früchte sein. Eine Studie zeigte, dass z.B. besonders Zwiebeln, Knoblauch und Lauchgemüse den Knorpel schützen. Wichtig ist, dass nicht nur auf die Calciumzufuhr, sondern vor allem auch auf eine ausreichende Magnesium- und Vitamin D-Aufnahme geachtet wird. Während Calcium für die Festigkeit des Knochens verantwortlich ist, ist Magnesium Bestandteil der weichen Knochenmatrix innerhalb des Knochens. Es verleiht ihm Flexibilität und schützt gleichzeitig vor Brüchigkeit des Knochens.

Schädliche Lebensmittel

Schädlich für die Gelenke sind vor allem große Phosphatmengen im Essen. Phosphate behindern die Aufnahme von Calcium und Magnesium aus dem Darm. Phosphate kommen zwar auch in natürlichen Lebensmitteln vor, wie z.B. der Milch oder Vollkorngetreide. Allerdings sind hier die Mengen unbedenklich. Gefährlich für unsere Gelenke sind industriell zugefügte Phosphate. Sie stecken hochkonzentriert in Fertigprodukten, Wurstwaren, Schmelzkäse, aber vor allem in Cola-Getränken. Wer seine Gelenke bis ins hohe Alter schützen möchte, sollte die genannten Lebensmittel und vor allem Cola strikt meiden. 

Milchkonsum und Osteoporose

Noch ein Wort zur Milch und ob das Milchtrinken gut für die Knochen ist. Gerade in den westlichen Ländern werden viele Milchprodukte konsumiert und mit ihnen auch Calcium. Besonders älteren Menschen wird es regelrecht „verordnet“, um sich angeblich so vor Osteoporose zu schützen. Da hat das Ergebnis einer Studie an der Harvard Universität aufhorchen lassen. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren wurden 75.000 Frauen hinsichtlich der Wirkung von Milch auf ihre Knochen beobachtet. Entgegen der Erwartung zeigte sich, dass die Milch die Widerstandskraft der Knochen nicht verbesserte, sondern im Gegenteil verschlechterte. Die Mediziner erklärten das mit dem schlechten Calcium/Magnesium-Verhältnis, also zu viel Calcium im Vergleich zu Magnesium und der Übersäuerung durch den Milchkonsum. Denn der Körper muss die Säuren mit Calcium und Magnesium, das er aus dem Knochen löst, neutralisieren. Das Resultat ist Osteoporose. Wer also regelmäßig Milchprodukte isst, sollte dringend auf eine Extraportion Magnesium achten, denn ansonsten schadet das Calcium aus der Milch den Knochen mehr als es ihm gut tut. Wesentlich besser kann der Körper das Calcium aus anderen calciumreichen Lebensmitteln verwerten. Zu ihnen zählen Nüsse und Samen, allen voran Sesamsamen, Gemüse, wie z.B. Grünkohl, Brokkoli und Fenchel, Hülsenfrüchte und auch calciumreiches Wasser. Beim Mineralwasser sollten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Calcium zu Magnesium (2:1) achten.

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