Skinny fat – was ist das?

„Skinny fat“ kommt aus dem Englischen und beschreibt Menschen, die zwar schlank wirken und einen niedrigen Bodymassindex (BMI) haben, jedoch prozentual zu ihrem Körpergewicht einen hohen Fettanteil aufweisen. Schätzungsweise 70 bis 80 Prozent aller schlanken Menschen sind „skinny fat“. Im angezogenen Zustand lässt sich kaum erkennen, ob eine Person „skinny fat“ ist. Die Wahrheit kommt im Badeanzug oder Bikini ans Licht. Statt straffer Konturen, treten hängender Po, Schwabbelbauch, schlaffe Oberarme und Cellulite an den Oberschenkeln zutage. Menschen, die „skinny fat“ sind, machen also auf den ersten Blick einen schlanken und fitten Eindruck, bei genauerer Betrachtung erkennt man jedoch die Defizite.

Eine Frau vor und nach einer Cellulite-Behandlung ihrer Oberschenkel

Wie wird man „skinny fat“?

Vor allem Menschen, die sich wenig bewegen, keinen Sport betreiben und gleichzeitig immer wieder Diäten machen, sind gefährdet. Fehlende Bewegung lässt die Muskulatur schwinden, frei nach dem Motto „Use it or lose it“. Insbesondere bei Crashdiäten wird in erster Linie Muskulatur abgebaut und erst im 2. Schritt Fett, weil das einfacher für den Körper ist. Am Ende einer Diät werden durch die verminderte Muskelmasse noch weniger Kalorien benötigt und alle überschüssige Energie sofort im Fettgewebe für „Notzeiten“ gespeichert. 

Ältere Menschen werden auch ohne Diäten „skinny fat“, wenn sie nicht durch sportliche Betätigung dem natürlichen Umbau von Muskelmasse in Fett entgegenwirken. Dieser Prozess setzt bereits ab dem 25. Lebensjahr ein. Der Anstieg bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass alle älteren Menschen an Gewicht zulegen. Oft bleibt das Gewicht gleich oder verringert sich sogar, nur an der Körpersilhouette erkennt man die Veränderung. In erster Linie passiert das durch einen Verlust an Muskelmasse. Dadurch erhöht sich der Fettanteil im Verhältnis zum Körpergewicht.

Wie lässt sich der Anteil des Körperfetts feststellen?

Der Anteil des Körperfetts wird in der Regel mit dem so genannten bioelektrischen Impedanzverfahren (BIA) gemessen. Dabei wird ein schwacher Strom durch den Körper geleitet und mit Hilfe des dabei gemessenen elektrischen Widerstandes der Körperfettanteil gemessen. Im Handel werden Waagen, die den Fettanteil messen sollen, angeboten. Die Ergebnisse dieser Geräte sind jedoch sehr ungenau. Aussagekräftige Ergebnisse erhält man nur mit professionellen Geräten, wie sie von Ärzten oder speziellen Einrichtungen verwendet werden. 

Wie hoch ist der optimale Körperfettanteil?

Der optimale Körperfettanteil ist von mehreren Faktoren wie Alter, Geschlecht und auch Körperbau abhängig. Frauen haben generell einen höheren Körperfettanteil als Männer. Ein gewisser Fettanteil ist für das reibungslose Funktionieren unseres Körpers notwendig. Bei Frauen liegt die unterste Grenze bei 12 Prozent, bei Männern bei 6 Prozent.

Beurteilung des Fettanteils in Prozent des Körpergewichts bei Frauen

Alter gut mittel hoch
20 - 24 22,1 25,0 29,6
25 - 29 22,0 25,4 29,8
30 - 34 22,7 26,4 30,5
35 - 39 24.0 27,7 31,5
40 - 44 25,6 29,3 32,8
45 - 49 27,3 30,9 34,1
50 - 59 29,7 33,1 36,2
>60 30,7 34,0 37,3

Beurteilung des Fettanteils in Prozent des Körpergewichts bei Männern

Alter gut mittel hoch
20 - 24 14,9 19,0 23,3
25 - 29 16,5 20,3 24,3
30 - 34 18,0 21,5 25,2
35 - 39 19,3 22,6 26,1
40 - 44 20,5 23,6 26,9
45 - 49 21,5 24,5 27,6
50 - 59 22,7 25,6 28,7
>60 23,3 26,2 29,3

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