Vorsicht vor Antibiotika und Bakterien in Hähnchenfleisch

Tiere, die in der Masthaltung mit Antibiotika behandelt werden, sind zunehmend eine Gefahr für unsere Gesundheit. Antibiotika werden nicht nur eingesetzt wenn die Tiere erkrankt sind, sondern flächendeckend prophylaktisch, um Erkrankungen vorzubeugen. Besonders Geflügel, wie Hähnchenbrust oder -schenkel sind davon betroffen. Kann man noch guten Gewissens dieses Fleisch auf den Tisch bringen? 

Rohe Hähnchenschenkel vor der Essenszubereitung

Diese Situation ist fatal

Wenn wir Antibiotika-behandeltes Fleisch essen, nehmen wir automatisch auch die darin enthaltenen Antibiotika zu uns. Die fatale Folge ist, dass der Körper nicht nur mit Antibiotika-resistenten Bakterien belastet wird, sondern selbst resistent gegen diese lebensrettenden Wirkstoffe wird. Eine am Tumorzentrum Aachen zu diesem Thema durchgeführte Studie belegt, dass mittlerweile gut 6,4 Millionen Deutsche nichts ahnend multiresistent gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Antibiotikagruppen sind, weil sie durch Fleischkonsum von behandelten Tieren Antibiotika-resistente Keime aufgenommen haben. Benötigen Menschen wegen einer schweren Infektion nun wirklich ein lebensrettendes Antibiotikum, wirken diese nicht mehr.

Weit verbreitete Infektionserreger können deshalb nicht mehr wie bisher behandelt werden. Unser Körper ist immun gegen Antibiotika. Jedes Jahr sterben etwa 20.000 Menschen in Deutschland an Infektionen, die ohne Probleme behandelbar wären, wenn nicht eine Antibiotikaresistenz vorliegen würde. Die Ärzte sind machtlos und müssen zusehen, wie ihnen die Patienten unter den Fingern wegsterben.

Warum werden Tiere mit Antibiotika behandelt?

Wie fast immer geht es um Geld und Marktanteile. Antibiotika in der Tiermast machen es möglich, Fleisch billig anzubieten. Nach einer Studie des Landes NRW von 2011 wurden 92 Prozent der Hühner in Mastställen, die nur 32 Tage leben, durchschnittlich 2,6 Mal mit acht unterschiedlichen Antibiotika behandelt. Der Grund dafür ist sehr einfach. Die Hühner leben auf engstem Raum und haben keinen Auslauf. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen sind die Tiere anfällig und Masseninfektionen vorprogrammiert. Um dem vorzubeugen, bekommen die Tiere Antibiotika, auch wenn sie gar nicht erkrankt sind. Der Bauer schützt sich damit vor dem Totalverlust. Was diese verantwortungslose Vorgehensweise für uns Menschen bedeutet, wurde bisher ausgeblendet. Erst allmählich kommt die ganze Tragweise dieser Praktik ans Licht. Doch die Mühlen der Politik arbeiten langsam und die Lobby ist mächtig. Was muss noch passieren, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten?

Trotz Antibiotika mit Bakterien belastet

Im letzten Monat hat die Stiftung Warentest frische Hähnchenschenkel aus folienverschweißten Packungen untersucht. Das eklige Ergebnis: In zwölf von 20 Packungen – einschließlich Bioware - wurden Antibiotika-resistente Bakterien gefunden. Die vollständige Untersuchung finden Sie unter: http://www.bild.de/ratgeber/verbrauchertipps/lebensmittel/haehnchenschenkel-stiftung-warentest-jeder-zweite-verkeimt-antibiotika-32564202.bild.html

Na – noch Lust auf Hähnchenschenkel?

Aufruf zum Boykott!

Das System der Massentierhaltung muss endlich in Frage gestellt werden. Als erster Schritt sollten bestimmte Antibiotika aus der Tiermedizin verbannt werden – per Gesetz – damit Leben gerettet werden kann. Dass dies möglich ist, machen uns Frankreich und die Niederlande vor. Das derzeit einzige Mittel, wie wir uns vor diesen Wahnsinn schützen können, ist der Boykott gegen billiges Hähnchenfleisch. Wenn die Nachfrage nach billigem Hähnchenfleisch sinkt, werden auch die Anbieter umdenken. Kaufen Sie Hähnchen nur noch beim Metzger Ihres Vertrauens, der Ihnen sagt, wo das Fleisch herkommt. Meiden Sie abgepackte Ware in Supermärkten und Discountern, denn das Fleisch ist zu 100 Prozent mit Antibiotika belastet. So schützen Sie sich und Ihre Familie vor unbewussten Antibiotikagaben, damit im Notfall ein Antibiotikum Ihnen und das Leben Ihrer Familie retten kann.

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