Gute Fette – schlechte Fette

Die These „Wer abnehmen will, darf kein Fett essen!“ ist überholt. Im Gegenteil: Fett gehört zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung – es muss nur das richtige sein!

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass nicht in erster Linie die Fette für Übergewicht verantwortlich sind, sondern die schnell verfügbaren Kohlenhydrate wie zuckerhaltige Speisen, Weißmehlprodukte und gesüßte Getränke, die einen hohen Blutzucker- und damit einen hohen Insulinspiegelanstieg verursachen. Die Forderung „Finger weg vom Fett“ bei Übergewicht ist deshalb so nicht mehr haltbar. Denn Fett ist für den menschlichen Körper ebenso wichtig wie andere Nährstoffe. Eine fettfreie Ernährung ist sogar gesundheitsschädlich, denn ohne Nahrungsfette können zum Beispiel fettlösliche Vitamine vom Körper nicht aufgenommen werden.

Die Qualität des Fettes ist entscheidend

Viel wichtiger dagegen ist, welches Fett und wie viel Sie von welchem Fett essen. Gesättigte Fettsäuren, wie sie in Fleisch, Wurst oder Milchprodukten vorkommen, sind reine Brennfette, erhöhen die Blutfette und werden bei Überschuss als Speicherfett in die Fettzellen eingelagert. Die Folge: Übergewicht und Ernährungskrankheiten.

Ungesättigte Fettsäuren hingegen dienen als Bau- und Funktionsfette. Sie haben einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel, besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, wirken der Gefäßverkalkung entgegen und werden als Zellbausteine benötigt. Ungesättigte Fettsäuren stammen größtenteils von Pflanzen und Fischen.

Tierische Fette Gesättigte Fettsäuren in % Einfach ungesättigte Fettsäuren in % Mehrfach ungesättigte Fettsäuren in %
Butter 71 24 5
Milchfett 60 37 3
Schweineschmalz 41 49 8
Fleischfett 60-70 25-35 3-5
Geflügelfett 36 37 27
Fisch 5-10 25-40 50-85
Pflanzliche Fette Gesättigte Fettsäuren in % Einfach ungesättigte Fettsäuren in % Mehrfach ungesättigte Fettsäuren in %
Distelöl 10 15 75
Leinöl 10 40 50
Kokosfett 92 6 2
Maiskeimöl 14 29 57
Olivenöl 19 73 8
Palmöl 46 44 19
Rapsöl 6 63 31
Sesamöl 17 40 43
Sojaöl 14 24 54
Sonnenblumenöl 8 27 65
Walnussöl 49 19 41

So decken Sie Ihren Fettbedarf richtig:

50 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen wie kalt gepresstes Olivenöl oder Rapsöl.

25 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren, (enthalten in Fischen und Leinöl) und als Omega-6-Fettsäuren (enthalten in Keim- und Nussölen).

25 Prozent gesättigte Fettsäuren aus Milchprodukten, wie Joghurt, Käse, Butter, Fleisch und Wurstwaren, Kuchen und Kekse und anderen industriell gefertigten Lebensmitteln.