Süßstoff – eine Alternative?

Die Rechnung scheint bestechend einfach: Ein Stückchen Würfelzucker enthält zehn Kalorien, eine Tablette Süßstoff gar keine. Die Folge daraus wäre, dass Süßstoff schlank macht. Doch diese Rechnung scheint so nicht aufzugehen.

Warum Süßstoff keine Alternative ist!

Es wird diskutiert, ob allein schon süßer Geschmack auf der Zunge einen Reflex auslöst, der die Bauchspeicheldrüse anregt, Insulin auszuschütten, nach dem Motto “Gleich gibt’s etwas Süßes!”. Das daraufhin ausgeschüttete Insulin läuft aber zunächst ins Leere, weil Süßstoff keinen zusätzlichen Blutzucker liefert, den das Insulin abbauen könnte. Was passiert stattdessen? Das produzierte Insulin greift nun auf den vorhandenen Blutzucker zurück, der Blutzuckerspiegel sinkt und der Körper antwortet darauf mit Heißhunger.

Das bedeutet: Süßstoff macht hungrig! Wissenschaftlich nachgewiesen ist diese These jedoch noch nicht.

Bewiesen ist allerdings, dass Süßstoff langfristig appetitanregend wirkt. Das bestätigen viele wissenschaftliche Untersuchungen: In einer Studie wurde zum Beispiel der Einfluss verschiedener Joghurt-Sorten auf die Nahrungsaufnahme und den Appetit erforscht. Es zeigte sich, dass diejenigen, die den Joghurt mit Süßstoff gegessen hatten, im Tagesverlauf am hungrigsten waren und auch am meisten gegessen haben. In der Schweinemast werden Süßstoffe schon seit Jahren zur Appetitanregung und Gewichtssteigerung eingesetzt.

Fazit

Wer Zucker gegen Süßstoff tauscht, kann sich den süßen Geschmack niemals abgewöhnen. Dies ist aber notwendig, um ein gesundes Gewicht zu halten. Das heißt nicht, dass man auf Süßes ganz verzichten muss. Die Menge, wann und wie oft man Süßes isst, entscheidet darüber, ob man schlank wird und bleibt.

Süßstoffe sind auch gesundheitlich nicht unbedenklich

Einige Süßstoffe gelten als gesundheitlich unbedenklich, andere werden kritisch bewertet. Süßstoffe sind ausdrücklich für bestimmte Lebensmittel nur in begrenzten Mengen zugelassen. Sie werden auf chemischem Weg hergestellt, beziehungsweise aus Pflanzen oder Mikroorganismen isoliert und einzeln oder in Kombinationen verwendet. Die künstliche Süße befindet sich in etlichen verarbeiteten Lebensmitteln – so zum Beispiel in Limonaden, Gewürzgurken, Fischmarinaden oder Joghurt. Auf den Zutatenlisten und Etiketten verstecken sie sich hinter den E-Nummern. Für die Verwendung zu Hause sind sie im Handel als flüssige Tafelsüße, in Tablettenform oder als Streusüße erhältlich.

Die wichtigsten Süßstoffe im Überblick:

Saccharin (E 954) und Cyclamat (E 952)

Beide Süßstoffe sind umstritten, weil sie im Tierversuch zu Blasenkrebs führten. Für den Menschen konnte dies noch nicht nachgewiesen werden. Da beide Süßstoffe im Körper nicht abgebaut werden, ist langfristig gesehen jedoch ein gewisses Risiko nicht auszuschließen. Saccharin kann eine Resistenz gegen Antibiotika bewirken, Cyclamat den Blutdruck erhöhen.

Aspartam (E 951)

Aspartam ist der am besten untersuchte Süßstoff. In Studien wurde festgestellt, dass Aspartam das Lymphsystem „verklebt“, das Spurenelement Chrom, das für die Fettverbrennung wichtig ist, verbraucht, sowie Schilddrüsenstörungen und Reizleitungsstörungen am Herzen verursachen kann. Studien deuten darauf hin, dass Aspartam Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Multiple Sklerose verschlechtert. Beim Abbau von Aspartam entsteht im Körper Formaldehyd, das als Nervengift bekannt ist und in Verbindung mit bestimmten anderen Nahrungsbestandteilen süchtig machen kann.

Acesulfam K (E 950)

ist ein rein synthetischer Süßstoff, der im Darm aufgenommen, aber nicht verstoffwechselt wird. Er wird unverändert mit dem Urin wieder ausgeschieden.

Neohesperidin (E 959)

Dieser Süßstoff wird aus Zitrusschalen gewonnen. Er hat einen lakritzähnlichen Beigeschmack und wird meist in Kombination mit anderen Süßstoffen verwendet. Er kann geschmacksverstärkend wirken und bittere Geschmacksnoten überdecken. Neohesperidin wird in geringen Mengen vom Körper aufgenommen und abgebaut.

Thaumatin (E 957)

Den Grundstoff für diesen Süßstoff liefern zurzeit noch die Beeren der westafrikanischen Katemfefrucht. Thaumatin wird als Eiweißstoff im Körper abgebaut und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Fazit

Lassen Sie Ihrer Gesundheit zu liebe die Finger von Süßstoffen. Verwenden Sie lieber Honig, Ahornsirup oder Zucker und schränken Sie die Mengen ein. Ins Müsli muss kein Zucker oder Honig, wenn Sie frische Früchte und Nüsse dazu essen. Trinken Sie Ihren Kaffee oder Tee einfach mal ohne Zucker und Süßstoff. Bereits nach drei Wochen werden Sie feststellen, dass Ihnen Kaffee oder Tee mit Zucker gar nicht mehr schmecken. Warum? Weil sich Ihr Geschmack umgewöhnt hat! Halten Sie drei bis vier Wochen der Umgewöhnungsphase durch und plötzlich schmecken Ihnen die Speisen mit weniger süßem Geschmack viel besser. Dies ist ein entscheidender Schlüssel um schlank zu bleiben.