Der tägliche Magnesiumbedarf

Ein gesunder Mensch, der idealerweise keinen Magnesiummangel aufweist und keinen erhöhten Magnesiumbedarf hat, scheidet im Zuge eines Fließgleichgewichts pro Tag circa 100 Milligramm Magnesium über die Nieren aus. Diese Menge muss auf jeden Fall wieder ausgeglichen werden. Bei einer angenommenen Magnesium-Resorptionsquote im Darm von durchschnittlich 30 Prozent errechnet sich daraus ein Bedarf von etwa 300 bis 350 Milligramm Magnesium, der entweder mit der Nahrung oder mit Nahrungsergänzungen wieder zugeführt werden muss. Fachleute gehen davon aus, dass nur etwa die Hälfte dieses Bedarfs tatsächlich durch die Nahrung gedeckt werden kann. Der Rest muss als Nahrungsergänzung bereitgestellt werden.

Die täglich empfohlene Dosis (RDA)

Die Berechnung der zur täglichen Einnahme empfohlenen Dosis beruht auf dem oben erwähnten Fließgleichgewicht. Sie gilt als die Dosis, die ein gesunder Mensch ohne erhöhten Bedarf täglich zu sich nehmen sollte, um nicht in einen Mangelzustand zu geraten. Die empfohlene Tagesdosis wird als RDA (Recommended Daily Allowance) bezeichnet und ist vom Rat der Europäischen Gemeinschaft in der EU-Richtlinie 90/496/EWG für die Nährwertkennzeichnung verbindlich geregelt worden. Für Magnesium wurde ein Wert von 375 Milligramm pro Tag festgelegt. Um dem Magnesiumbedarf unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden, wurden spezielle Empfehlungen ausgearbeitet. Männer benötigen zum Beispiel wegen ihrer größeren Muskel- und Knochenmasse etwas mehr Magnesium als Frauen. Gesunden Männern wird deshalb empfohlen, 350 bis 400 Milligramm Magnesium pro Tag aufzunehmen, Frauen etwa 300 bis 350 Milligramm. Schwangere sollten täglich 310 Milligramm und Stillende etwa 390 Milligramm Magnesium am Tag zuführen. Kinder bis zum vierten Lebensjahr benötigen etwa 80 Milligramm Magnesium pro Tag, vom vierten bis zum fünfzehnten Lebensjahr sind es 120 bis 310 Milligramm.

Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf gesunde Menschen, die weder regelmäßig Medikamente einnehmen, noch rauchen oder vermehrt Alkohol konsumieren. Menschen, die erkrankt sind oder sich gerade von einer Krankheit erholen, gehören nicht in diese Gruppe. Die genannten Mengen sind auch nicht dafür gedacht, einen bekannten Mangel auszugleichen oder einen erhöhten Bedarf zum Beispiel beim Sport oder eine hektische Lebensweise zu kompensieren.

Die für den Einzelnen tatsächlich notwendige Dosis kann vom RDA-Wert erheblich abweichen. Viele Experten fordern deshalb, den RDA für Magnesium, der zurzeit mit 4 bis 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht berechnet wird, auf 6 bis 8 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zu erhöhen, was einer täglichen Dosis von 400 bis 900 mg Magnesium entsprechen würde, je nach Körpergewicht.